German
Purple
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Johnny
in Detroit
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Hallo Footballfans und Fans der Minnesota
Vikings,
Da mich die meisten, die diese Seite regelmäßig besuchen, höchstwahrscheinlich gar nicht oder nur von diversen Postings am Purple Forum her kennen, möchte ich mich zu Anfang meines Berichtes kurz vorstellen: Ich heisse Johannes, werde in Kürze 25 Jahre alt, wohne in München und studiere dort seit Oktober 1998 Staats- und Sozialwissenschaften. Footballfan bin ich noch nicht allzulange, genauer gesagt, fällt der Beginn meiner Football-Leidenschaft ziemlich genau mit dem Anfang meines Studiums zusammen. Ich saß eines Abends gelangweilt in meiner Bude und zappte so durch die Programme, als ich im DSF auf die Übertragung eines Footballspieles stieß. Ich hatte zwar von vorher schon von Football gehört und sogar mal einen Superbowl gesehen (XXVIII, die letzte der 4 Niederlagen der Bills), aber zu einer "festen" Bindung zu dem Sport kam es nie. Da ich aber an jenem Abend nichts anderes zu tun hatte, schaute ich mir dieses Spiel einfach mal an. Ich war schon nach einigen wenigen Minuten hellauf begeistert, auch wenn ich die Regeln damals nicht einmal annähernd verstanden habe : Besonders beeindruckt hatten mich in diesem Spiel zwei Akteure: Zuerst einmal dieser Kerl mit der #7, der das komische Ei mit einer unheimlichen Geschwindigkeit und Genauigkeit über das Feld schleuderte. Ich hatte keine Ahnung, wie er dem Football diesen 'Spin' verpasste, und beschloß, mir in Kürze auch so ein Ding zuzulegen, um es zu üben. (Nach wochenlanger Übung und mehr als einer schmerzhaften Verrenkung habe ich dies auch schliesslich geschafft lol). Der zweite bemerkenswerte Spieler war der Gegenpart des ersten, er trug die #18: Er fing so ziemlich alle der Pässe, die auf ihn geworfen worden...und WIE! Er schien den Ball wie ein Magnet anzuziehen, es war unglaublich. Als der Reporter auch noch sagte, dieser sei ein Rookie, war ich komplett von den Socken. Der Junge hatte was drauf! Von diesem Spiel an war ich ein Fan dieser Mannschaft und dieser zwei Spieler. Wie Ihr bestimmt schon erraten habt, handelte es sich bei der Mannschaft um die Minnesota Vikings und die zwei Spieler, die es mir angetan hatten, waren QB #7 Randall Cunningham und WR #18 Randy Moss. Von diesem Tag an war ich Football und Vikings-Fan, Punkt. Ich hatte zwar keine Ahnung von der NFL, aber sie hatte einen neuen Bewunderer gewonnen. In den folgenden Wochen und Monaten war ich so ziemlich jeden Sonntag und Montag abends ab 23 Uhr Gast beim DSF, kaufte mir 2 Footballregelbücher und schlussendlich auch einen Football, der inzwischen auch halbwegs so fliegt, wie ich das gerne hätte. Zum Footballspielen selbst hat es leider bisher aus verschiedenen Gründen nicht gereicht, doch die Hoffnung stirbt zuletzt: So, ich denke, das reicht zu meiner Person, nun zum eigentlichen Thema: Vor 2 Wochen wurde für mich ein Traum wahr, meine Freundin und ich waren im Urlaub in den USA, und es gelang mir trotz kurzfristiger Buchung des Fluges noch, über Ticketmaster zwei Karten für das Spiel der Vikings bei den Detroit Lions am 01.10. zu ergattern. Ich machte mir zwar ein paar Sorgen über die Plätze (Upper Level, Corner), jedoch war ich in erster Linie froh, überhaupt noch Karten bekommen zu haben (3 Tage später gabs bei Ticketmaster nämlich NIX mehr). Der Zeitpunkt für diesen
Urlaub war allerdings in Hinsicht auf den schon fast tragischen Wechselkurs
eher ungünstig gewählt. Das einzig wirklich Billige waren der
Flug und das Benzin (umgerechnet ca. 1DM/Liter), das war es dann aber auch
schon.
Nachdem ich mein zuvor in Green Bay (!! lol) erworbenes Culpepper-Trikot und die Vikingscap angelegt hatte, schlossen wir uns der vorbeiziehenden Masse an und machten uns auf den Weg zum Dome. Und da wurd's mir dann doch etwas mulmig und ich fragte mich, ob es so klug war, mitten im "Feindesland" meine "Purple Pride" derart zur Schau zu stellen. "Culpepper?? Who the fu**'s that guy?" war noch einer der freundlicheren Sprüche, die ich zu hören bekam. Aber angegriffen hat uns schließlich keiner und meist konnte ich nach den Kommentaren in den Gesichtern derjenigen, die sie geäußert hatten, ein verschmitztes Grinsen entdecken. Also auch alles halb so wild. Auf dem "offiziellen" Parkplatz direkt vor dem Silverdome fiel mir dann auf, dass dort noch eine Menge freier Plätze waren, und erst nach Rückfrage bei einem Einheimischen konnte ich in Erfahrung bringen, dass diese Plätze für "Season Ticket Holder" reserviert sind. Aha, das klang noch logisch. Als mir dann jedoch noch gesagt wurde, dass die Parkgebühr nicht im Preis der Dauerkarte enthalten ist, sondern vom Käufer dieser extra bezahlt werden MUSS (sonst gibt's eben keine Dauerkarte), fand ich dann doch etwas seltsam. Auf dem Parkplatz sah ich dann auch die ersten Vikings-Fans. Gottseidank, dachte ich mir, ganz alleine bist du auf jeden Fall nicht. Und wie das im "Feindesland" dann eben so ist, man hält noch stärker zusammen und wirft sich aufmunternde Sprüche a la "Four'n'O, Brother, Four'n'O!!" (4-0 sollte der Record nach dem Spiel sein) oder "Let's kick some Lions' a**" zu. Es waren sogar erheblich mehr Fans in Purple dort, als ich erwartet hatte (ein Freund, ein gebürtiger Amerikaner, hatte mir einmal erzählt, in Amerika sei es nicht üblich, zu den Auswärtsspielen des eigenen Teams mitzureisen. Bei den teilweise sehr großen Entfernungen ja auch kein Wunder). Ein weiteres, wohl typisch amerikanisches, Phänomen, bekam ich ebenfalls auf dem Parkplatz zu sehen: Wo man hinsah, Menschen mit Lions-Trikots, die um einen Grill herum auf Lions-Klappstühlen saßen, aus Lions-Bechern tranken, auf Lions-Papptellern Steaks oder Würstchen aßen und der Country-Musik aus dem dazugehörigen Wohnmobil mit Lionsfähnchen oder gar Lionsspielern aus Plastik auf dem Dach lauschten. Verrückt, diese Amis, einfach verrückt:-). Ganze Familien scheinen die Heimspiele zum Sonntagsausflug zu nutzen, sie waren morgens schon um 10 da und waren eine Stunde nach Spielende noch lange nicht weg. Inzwischen war es bereits 12:30 Uhr, noch eine halbe Stunde bis zum Spiel. Langsam an der Zeit, die Tickets zu holen, die ich mir laut Ticketmaster nach Vorlage des Personalausweises und der Reservierungsnummer am "Will Call Office" abholen konnte. Das Office war schnell gefunden, doch plötzlich überkam mich die Angst vor Murphy's Law, als ich vorm Schalter stand. Was, wenn die Karten nicht da waren? Schwarz welche kaufen? Wir hörten Leute über Preise von über $200 für EINE (!!!) Karte verhandeln, nein, das käme nicht in Frage....oder doch? Erfreulicherweise lief alles glatt, ich konnte die Karten glücklich in Händen halten und fühlte mich wie als 6jähriger an Weihnachten, als Oma mir meine erste Carrerabahn schenkte:-) Nichts wie los und rein in den Dome: "We're ready for some Football!!!" Der Dome. Was für ein Bauwerk. Von aussen eher ein hässlicher grauer Betonblock mit aufgesetzter Kuppel. Als wir jedoch durch den Zugang vom äußeren Ring bei unserem Block ins Innere kamen, stockte mir der Atem: Es war einfach unbeschreiblich. Der Dome war so gebaut worden, wie ich es mir für Kinos immer gewünscht hatte. Die Sitzreihen in jedem der 3 Levels ragten steil nach oben, auf unseren Plätzen saßen wir wirklich ÜBER unseren Vorderleuten. Und der Blick aufs Spielfeld. Alle meine Zweifel waren wie weggewischt. "Du mußt ein Fernglas mitnehmen", hatte ich mir vorher gesagt. Absoluter Blödsinn. Man sah wirklich alles, und zwar nicht wie aus Hunderten Meter Entfernung, sondern ganz aus der Nähe, selbst die Nummern der Spieler waren deutlich zu erkennen (anders als es die Fotos vermuten lassen, meine Kamera ist leider nicht auf dem neuesten Stand). 80.000 Leute fasst der Silverdome, entnahm ich der Stadionzeitung. Meine Güte, wie laut wird das hier erst, wenn es voll ist? Zu dem Zeitpunkt, etwa 20 Minuten vor Spielbeginn, war der Dome vielleicht zur Hälfte besetzt, aber selbst bei der Pregame Show war der Lärm, das "cheering" schon beinahe ohrenbetäubend. 10 Minuten vor Spielbeginn erfolgte der Einmarsch der Gladiatoren. Vorher war schon ein riesiges Löwengesicht mit offenem Maul auf der Endzone auf unserer Seite des Feldes aufgeblasen worden, durch den die Spieler einmarschieren sollten. Doch zunächst die Gäste, die Vikings: Und was ich da sah, fand ich ziemlich erbärmlich. Schon klar, dass der Gast nicht durch das Löwenmaul einmarschiert, aber ihn einfach daneben wie durch den "Seiteneingang" auflaufen zu lassen, fand ich schon ziemlich herablassend. Naja, wird wohl in jedem Stadion gleich sein. Der Einlauf der Lions gestaltete sich ungleich bombastischer :Aus dem geöffneten Maul des Löwen hinaus durch eine Gasse in den Linien der Highschool-Marchingband entlang rannten die Spieler der Lions, und das Volk jubelte. Und wie. Ich habe noch nie vorher in einem Stadion einen solchen Lärm erlebt, aber das war noch längst nicht das Lauteste, was ich an diesem Tage zu hören bekam. Und dann ging es los: Die Vikings gewannen den Coin Toss und entschieden sich, zuerst anzugreifen. Die Serie endete jedoch mit einem schnellen "3 and out". Beim 2. Down jedoch bekam man schon mal einen Vorgeschmack auf das, was noch folgen sollte. Culpepper warf den Ball tief auf Randy Moss, der der Secondary der Lions entkam und ohne Zweifel einen Touchdown erzielt hätte, hätte Culpepper ihn nicht um einiges überworfen. Im nächsten Drive folgte dann der erste Touchdown der Lions, die sich kontinuierlich über das Feld vorarbeiteten und schliesslich durch einen 9-Yard Pass von Charlie Batch auf Germaine Crowell und den folgenden PAT mit 7:0 in Führung gingen. Der Jubel der Massen war unglaublich, und ich dachte ernsthaft darüber nach, ob es nicht besser gewesen wäre, Ohropax mitzunehmen:-) Aber schon im nächsten Drive wurde das Publikum merklich stiller: Nach einem 14-yard Lauf von Robert Smith zu Beginn des Drives und einem etwas verunglückten End around durch Moss (-1 yds) feuerte Culpepper dann den zuvor noch zu weit geworfenen Pass auf die #84 der Vikings, der vor dem Snap in Motion ging und dann durch die Lions-Secondary schlüpfte. Diesmal passte alles und Moss lief mutterseelenallein für 61Yards zum Ausgleich für die Men in Purple. Unglücklicherweise sprang ich vor Freude auf und dachte nicht daran, ein Foto zu schiessen:-) Aber das wäre wohl eh nichts geworden, da die Vikings auf die von uns entfernte Endzone angriffen. Es folgten drei schnelle "3 and out"-Serien, zwei der Lions und eine der Vikings. Danach gelang es zwar beiden Teams, jeweils ein First Down zu erzielen, jedoch mussten sie sich danach wieder der Defense geschlagen geben und punten. Nach einem weiteren (zu) kurzen Angriffsversuch der Mannen aus Minneapolis schafften es die Lions dann gegen Ende der ersten Spielhälfte, sich von der Minnesota 40 durch Pässe auf Morton und Crowell sowie einen Lauf von Stewart bis zu einem First and Goal an der Vikings 5-Yard Linie vorzuarbeiten. Dort jedoch hielt die Red-Zone Defense der Wikinger und die Lions mussten sich mit einem 21-Yard Fieldgoal von Hanson zufriedengeben. Es folgten zwei weitere Drives, die schnell mit Punts endeten, bevor die Vikings nach der 2-Minute-Warning noch eine gute Serie bis an die 1-Yard Linie Detroits hinlegen konnten. Aber irgendwie hatten die Coaches der Vikings wohl vergessen, dass die Halbzeit nahte: Sie nahmen erst 6 Sekunden vor Ende der Hälfte eine Auszeit und mussten sich mit einem Fieldgoal durch Gary Anderson beim "1st and Goal" begnügen. Halbzeit, 10:10. Nun kam Leben ins Stadion. Innerhalb von Sekunden war die Hälfte der Zuschauer verschwunden, um sich entweder für horrende Preise etwas für das leibliche Wohl (?) zu kaufen, menschlichen Bedürfnissen nachzugehen oder ihrer Nikotinsucht zu fröhnen. Übrigens finde ich es bemerkenswert, dass während des gesamten Spiels auf den Tribünen ein ständiges Kommen und Gehen stattfand. Klar, das gibt es bei uns auch, aber nicht in diesem Ausmaß. Es waren IMMER ein paar tausend Leute ausserhalb der Tribünen und trieben sich irgendwo im Innenraum des Domes herum. Nachdem auch wir schnell ein Zigarettchen geschmaucht und die Toiletten ausgetestet hatten, kamen wir mit zwei Minuten Verspätung zurück zur zweiten Halbzeit, hatten jedoch nichts verpasst. Die Lions begannen das dritte Quarter mit einem relativ langen Drive von 10 Spielzügen über 6 Minuten und 54 Yards, bevor QB Charlie Batch beim 3rd and 10 an der 17-Yard Linie der Vikings von DE Talance Sawyer für einen Raumverlust von 8 Yards gesackt wurde und die Lions daraufhin ein 43-Yard Fieldgoal versuchten. K Jason Hanson setzte das Ei jedoch an den rechten Goal Post, von dem es zurückprallte und die Lions um den Lohn ihres langen Drives brachte. Erneut folgten zwei Angriffsserien, die ein schnelles Ende fanden, bevor die Mannen von Dennis Green mit einem schönen Drive dann endlich punkten konnten: nach einem Laufversuch von Robert Smith an der Detroit 16-Yard Linie, der jedoch schnell für ein Yard Raumverlust gestoppt wurde, warf Daunte Culpepper einen hohen Pass in die rechte Ecke der Endzone. Randy Moss gelangte hinter die beiden Defensive Backs, die ihn in Doppeldeckung nahmen, schraubte sich in die Höhe, fing den Ball und und landete gerade noch mit beiden Füßen in bounds. Touchdown Vikings. 16:10, die erste Führung im Spiel. Anderson machte den PAT und Minnesota führte mit 7 Punkten. Erst bei diesem Spielzug fiel mir auf, dass es eine ganze Menge Vikingsfans im Silverdome gab, überall sah man einzelne Menschen aus der Menge heraus aufspringen und jubeln. Hätte man diese alle zusammen in einen Block gesteckt, es wäre eine ganz ansehnliche Fan-Enklave gewesen. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Bereits mit dem nächsten Drive kam Detroit schnell durch Pässe von Batch und Läufe Stewarts an die 5-Yard Linie der Vikings. Beim 2nd and 5 dann lief Batch selbst durch die Mitte zum Touchdown, vollkommen unberührt von der Vikings-Defense. Lions 17, Vikings 17. Und da war er wieder, der unbeschreibliche Lärm im Silverdome...allerdings zum letzten Mal, denn von diesem Moment an lief alles für die Gäste aus den Twin Cities. Zunächst sah es jedoch nicht danach aus: Beim ersten Spielzug der folgenden Angriffserie Minnesotas wurde FB Jim Kleinsasser für Offensive Holding bestraft und die Vikings mussten mit einem 1st and 20 an der eigenen 11-Yard Linie nun 89 Yards zurücklegen, um zum Ausgleich zu kommen. Nach einem Lauf von und einem Paß auf Robert Smith für 15 Yards sowie 2 Pässen Culpeppers auf Moss und TE John Davis für insgesamt 18 Yards und einer Defensive-Holding Strafe gegen Detroits LB Allen Aldridge erreichten die Vikings aber ein First Down an der eigenen 49-Yard Linie. Und was folgte, war der Spielzug des Tages. Culpepper empfing den Snap Matt Birks in der Shotgun, blickte sich eine vermeintliche Ewigkeit nach einem freien Receiver um und schleuderte den Ball in Richtung Mitte der Endzone. Das einzige, was ich erkennen konnte, waren zwei blaue und ein weißer Spieler, die sich dort tummelten, wo der Ball sich schließlich senkte. Ich dachte nur "verdammt", denn es konnte eigentlich kein Zweifel bestehen, dass einer der beiden Verteidiger den Ball abgefangen hatte. Umso verwunderter war ich, als plötzlich das Männchen in Weiß den Ball in die Höhe reckte und einen Freudentanz in der Endzone vollführte, bevor er das Ei, wie schon bei seinem ersten Touchdown im ersten Quarter, einer älteren Dame zum Geschenk machte. Einfach verrückt, dieser Randy Moss, der "Freak" eben. Nach dem PAT stand es nun 24:17 für Minnesota. Noch achteinhalb Minuten zu spielen, das Spiel ging in die entscheidende Phase. Die Lions kamen im nächsten Drive durch 2 schnelle Pässe Batchs für 29 Yards und einen Lauf durch Stewart bis an die 35-Yard-Linie der Vikings, blieben jedoch bei den folgenden Versuchen an der Defense hängen. Die Lions spielten das 4th Down aus, der Pass auf WR Germaine Crowell schlüpfte diesem an der 9-Yard-Linie jedoch durch die Finger und Minnesota bekam das Angriffsrecht zurück. Und nun ging es Schlag auf Schlag: Ein Spielzug, eine Lücke, ein Lauf, Touchdown. Robert Smith brach durch ein Loch in der Defensive Line Detroits, sprintete in Richtung der rechten Sideline und rannte für 65 Yards und 6 Punkte in die Endzone. Bemerkenswert hierbei war ein Block von Randy Moss gegen seinen Cornerback, ohne den Smith wohl noch vor dem Touchdown getacklet worden wäre. 31:17 Vikings, auf der Uhr noch 6:30 zu spielen. In diesem Moment kam Bewegung in die Zuschauerreihen. Aber kein Anfeuern war zu hören, kein Versuch, die Heimmannschaft jetzt zu unterstützen, so dass sie vielleicht doch noch den Umschwung schaffte. Nein, die Menge wandte sich ab und verließ den Dome in Massen. Nach 2 Minuten war fast die Hälfte der Zuschauer verschwunden. Für uns etwas unverständlich, fragten wir neben uns sitzende Lionsfans, ob das normal sei. Ihre Antwort: "Yeah, absolutely." Auf meinen fragenden Blick hin fügten sie noch hinzu: "They know their Lions". Tja, was soll man dazu sagen:-) Ich hielt mich damit auch nicht länger auf, sondern freute mich über das Ergebnis, es sah ganz so aus, als würde meinem ohnehin schon einmaligen Trip zu einem NFL-Spiel durch den Sieg der Vikings noch die Krone aufgesetzt. Beim Versuch, den Vorsprung Minnesotas möglichst schnell zu verkürzen, warf Charlie Batch einen überhasteten Paß in den ganz freien Raum, in dem sich nur einer befand: Vikings FS Orlando Thomas. Der pflückte den Ball aus der Luft zum ersten und einzigen Turnover des Spiels. Die Vikings bekamen das Angriffsrecht an der Mittellinie zurück und noch mehr Zuschauer verliessen den Dome. Jetzt war er nicht einmal mehr zur Hälfte gefüllt. Allerdings ging die Offense der Vikings mit der Chance, den Lions nun endgültig den Todesstoß zu versetzen, reichlich leichtsinnig um. An der Detroit 25-Yard Linie versuchten die Vikings ihre erste und einizge 4th-Down Conversion beim 4th and 1, der QB-Sneak Culpeppers fiel jedoch zu kurz aus und die Lions bekamen den Ball zurück. Zum Glück hatte der Drive reichlich Zeit von der Uhr genommen, so dass nur noch 1:38 zu spielen waren. Doch gerade deswegen hätte ich einen Fieldgoalversuch vorgezogen, um mit einer 17 Punkte-Führung alles klar zu machen, aber andere werden ja reichlich gut dafür bezahlt, sich über sowas Gedanken zu machen, also wird das schon alles seinen Sinn gehabt haben:-) Beim letzten Drive der Lions gab die Defense der Vikings die kürzeren Pässe ab, die Uhr lief runter, jedoch gelang es den Lions doch noch, einen Touchdown zu erzielen. RB Mario Bates rannte mit 3 Sekunden auf der Uhr für 1 Yard in die Endzone zum 23:31. Der folgende Onsidekick wurde von einem Spieler der Vikings ins Aus geschlagen. Culpepper kniete in der letzen Sekunde des Spieles ab und machte den Sieg perfekt. Insgesamt war es ein unvergleichliches Erlebnis, welches leider nicht so schnell wiederkehren wird. Dass die Vikings das Spiel auch noch gewannen, war der Höhepunkt des Ganzen und machte selbst das nahe Ende des Urlaubes erträglich, hatte ich doch jede Menge Erinnerungen, in denen ich schwelgen konnte. Ich hoffe, mein Bericht hat Euch gefallen, ich entschuldige mich an dieser Stelle noch einmal für die mangelnde Qualität der Fotos, ich werde mir in naher Zukunft eine ordentliche Kamera zulegen, versprochen:! Ich hätte auch gerne noch mehr Bilder, vor allem von spielentscheidenden Szenen, gemacht, doch gleichzeitig aufspringen und jubeln UND fotografieren ist dann doch etwas schwer. Nach dem Spiel liessen sich meine Freundin Cornelia und ich noch von einer Putzfrau im Dome fotografieren. Unglücklicherweise konnte ich ihr die Funktionsweise der Kamera nicht ausreichend erklären, so dass sie das Spielfeld schön scharf ablichtete, wir zwei davor aber leider etwas verschwommen wirken. Nichtsdestotrotz möchte ich mich mit diesem Bild von Euch verabschieden und Euch für die Aufmerksamkeit danken. Dank auch an Nela, die mich an diesem und an den anderen Tagen ausgehalten und eine Menge Geduld mit mir bewiesen hat, obwohl ich mich in diesem Urlaub vielleicht ein wenig zuviel mit Football beschäftigt habe. Bis demnächst am Purple
Forum,
P.S.: Vielen Dank auch an Momme, der es mir ermöglicht hat, Euch diesen Bericht zugänglich zu machen. |
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