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Der
"Wrong-Way-Run"
Das wohl bekannteste Play in Minnesotas Profi Football Geschichte passierte am 25 Oktober 1964 im Kezar Stadium von San Francisco. Vikings rechter Defensive End Jim Marshall eroberte einen Fumble, drehte sich um und lief 66 Yard bis in die Endzone. In einen hohen Bogen warf er den Ball in die Zuschauertribüne und feierte seinen Touchdown. Doch dann zeichnete sich Erstaunen auf Marshalls Gesicht ab, als San Franciscos Center Bruce Bosley -- der erste Spieler, der ihn erreichte -- ihm die Hand schüttelte und sagte: "Danke, Jim." Was war passiert? Während Marshall den Ball aufnahm, hatte er scheinbar die Orientierung verloren und lief nicht in die Endzone der 49er, sondern in die eigene. Nichts war es mit dem Touchdown. Statt dessen stand ein Safety für San Francisco zu Buche. Marshall konnte es nicht glauben und vergrub seinen Kopf in den Händen. Marshall, der für seine Kampfgeist bekannt war, rappelte sich wieder auf und spielte eine großartige 2. Halbzeit. Er forcierte unter anderem eine 49er Fumble, der von Carl Eller aufgenommen wurde und bis in die Endzone, zum 27:22 Sieg der Vikings, getragen wurde. Auch 35 Jahre später ist es für Marshall immer noch schwierig an seinen "Wrong-Way-Run" zu denken. "Dies ist etwas, was man am liebsten ungeschehen machen möchte, aber nicht kann," sagt Marshall. In all den Jahren, in denen ich Football spielte, versuchte ich immer mein Bestes zu geben. Aber alles wird von diesem einen Play überschattet. ... das ist nicht gerade einfach für mich." "Die Frage, die mir am meisten gestellt wurde ist: "Was für ein Gefühl war es in diesem Moment?" und ich konnte nur antworten: Stell Dir das Schlimmste vor, daß Dir je passiert ist, das worüber Du Dich am Meisten schämst, und das es 80 Millionen Menschen gesehen haben. Stell Dir vor das die Leute kommen und Dich immer wieder an diesen Moment erinnern und das bis ans Ende Deines Leben. Dann kannst Du Dir in etwa vorstellen, wie ich mich gefühlt hatte." 1994 brachte die NFL ein Video auf den Mark mit den "100 größten Verrücktheiten in der NFL". Jim Marshalls "Touchdown" war die Nr. 1 auf der Liste. Zu der Zeit war Marshall überrascht die Nr. 1 zu sein, aber Steve Sabol. der Direktor von NFL Films, sprach mit Trainern, Vertretern der Medien und Club Offiziellen und sagte später, daß es ein eindeutiges Votum war. |
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